Starke Schlaftabletten? Nein Danke!
Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber
Starke Schlafmittel, die heute in der Regel verordnet werden, gehören der Benzodiazepingruppe an, die mit dem Valium verwandt sind. Ihre Wirkungsweise ist die Hemmung der Weiterleitung von Nervenimpulsen im Gehirn.
Damit sind eine Menge unerwünschter Nebenwirkungen von Schlafmitteln verbunden, die alle starken Schlafmittel mit sich bringen. Die große Gefahr der Abhängigkeit ist die bekannteste und wird ergänzt durch Benommenheit und der Gefahr, zu stürzen. Dazu kommt das Paradoxon, dass neben der gewünschten Beruhigung eine gesteigerte Nervosität oder sogar noch ein ständiges „unter Strom stehen“ hinzukommen.
Durch die starke Wirkungsweise kommt es nach längerer Einnahme bzw. hochdosierter Einnahme zu schweren Entzugserscheinungen wie Zittern, Schlafstörungen, Unruhe, Kopfschmerzen und Muskelkrämpfen. Zusätzlich zu diesen bekannten Nebenwirkungen wurden weitere erstaunliche Nebenwirkungen festgestellt.
Die beliebteste Schlaftablette der USA, die auch in Deutschland zu den meist genommenen Schlaftabletten zählt, ließ nach der Einnahme die Schlafenden ins Auto steigen, um kleine Spritztouren zu unternehmen, die natürlich nicht immer ohne Unfall verliefen. Darüber wurde in verschiedenen Fachmagazinen berichtet. Schlafwandeln und nächtliches Essen oder Sex, ohne sich auch nur annähernd daran erinnern zu können, waren nach der Einnahme entsprechender Präparate bekannt geworden.
Ganz andere unerwartete Nebenwirkungen wurden an Koma-Patienten beobachtet, die plötzlich aufwachten und sich mit dem Pflegepersonal oder den Angehörigen über Stunden unterhalten konnten. Hierzu wurde nun zu weiterführenden Studien angeregt.
Eine andere Präparatgruppe, die der Theophyllinpräparate, die nächtliche Atempausen reduzieren sollen, bringt durch die Stoffverwandtheit mit Koffein Herzrasen, Herzrythmussstörungen und Bluthochdruck als Nebenwirkungen mit sich.
Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2012 geht nun sogar davon aus, dass es durch die Einnahme von Schlaftabletten zu zahlreichen Sterbefällen kommt. Das ergab sich aus den Daten von mehr als 33.000 Patienten einer Versicherung. In einem Zeitraum von zweieinhalb Jahren kam es unter den 10.529 Nutzern von Schlaftabletten zu signifikant mehr Sterbefällen als bei der Kontrollgruppe. Während selbst bei nur 18 Einnahmen pro Jahr das Todesrisiko anstieg, erhöhte es sich weiter, je mehr und je regelmäßiger die Patienten Schlaftabletten konsumierten (www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22371848).
Möglicherweise stehen die Sterbefälle nicht im Zusammenhang mit der Einnahme der Schlafmittel. Denn zahlreiche schwerwiegende Krankheiten sind mit Schlafstörungen assoziiert. Es könnte also sein, dass einfach Diabetiker, Schlaganfall-Patienten oder chronisch Kranke häufiger zu Schlaftabletten greifen als andere Leute – der Tod aber durch die Krankheit selber bedingt ist und überhaupt nicht durch die Medikamente.
Die Forscher selber nennen allerdings einige Fakten, bei denen eben doch die Einnahme der Schlaftabletten die Ursache für verschiedene Sterbefälle sein kann: So gibt es Hinweise darauf, dass Schlafmittel Depressionen auslösen und so die Suizidrate erhöhen können. Ebenfalls ist eine unbeabsichtigte Überdosierung der Medikamente denkbar.
Wie oben beschrieben, kommt es nach der Einnahme von Schlaftabletten häufig zu Benommenheit. Dies kann zu schwerwiegenden Stürzen, aber ebenso zu Autounfällen oder einem falschen Einschätzen von Gefahrsituationen führen. Auch das Schlafwandeln kann, wie bereits erwähnt, fatale Folgen haben. Selbst die schlafwandlerischen Essgelage wirken sich sicherlich nicht förderlich auf die Gesundheit aus.
Während einige Präparate die nächtlichen Atempausen verringern sollen – und dabei andere unerwünschte Nebenwirkungen herbeiführen –, kommt es durch andere Schlafmittel möglicherweise erst recht zu einer Verlängerung der Atemaussetzer. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die Erholung im Schlaf aus, sondern kann ebenfalls vielfältige andere weitreichende Folgen für unseren Körper haben.
Eine Medikamenten-Abhängigkeit ist ebenfalls nicht förderlich für die Gesundheit und könnte ebenfalls als Ursache für die erhöhte Sterblichkeitsrate in Betracht gezogen werden.
Insoweit ist es sicher sinnvoll, sich bei Schlaflosigkeit verstärkt der Ursachenbehebung zuzuwenden oder alternative Schlafmittel zu wählen.
Zum Weiterlesen: Unterstützende Wirkung von Vitaminen beim Absetzen von Benzodiazepinen