Die Lichttherapie zur erfolgreichen Behandlung von Schlafstörungen und Winterdepressionen
Erfahrungen aus der Naturheilpraxis von René Gräber
Viele Vorgänge im menschlichen Körper unterliegen einem Rhythmus, der durch das Tageslicht beeinflusst wird und häufig als innere Uhr bezeichnet wird. Kommt diese innere Uhr aus dem Takt, sind eine Reihe negativer, teilweise schwerwiegender Auswirkungen auf die Gesundheit des Betroffenen die Folge, die auf längere Sicht auch ernstzunehmende Erkrankungen nach sich ziehen können.
Vor allem das Schlafverhalten und die Stimmung des Menschen werden durch Licht über biochemische Prozesse beeinflusst. Schlafmangel oder unruhiger Schlaf führen zu Tagesmüdigkeit, Abgespanntheit und nachlassender Leistungsfähigkeit.
Der Zusammenhang zwischen Tageslicht und dem natürlichen Schlafrhythmus wird bei der sogenannten Lichttherapie positiv genutzt, in dem die unter Schlafstörungen Leidenden einem besonders hellen Licht von mindestens 2500 Lux ausgesetzt werden. Obgleich die biochemischen Vorgänge noch nicht vollständig aufgeklärt sind, konnten in verschiedenen Studien die positiven Effekte der Lichttherapie bei Schlafstörungen und bei allen Formen der Depression, insbesondere aber bei der Winterdepression nachgewiesen werden. Daher greifen seit einigen Ärzte gern auf diese Therapiemaßnahme zurück.
Die Lichttherapie ist nebenwirkungsarm und kann durch den Patienten zu Hause durchgeführt werden. Je nach Therapieziel wird die Lichttherapie für eine halbe bis zu zwei Stunden pro Tag angewendet. Die speziellen Leuchtschirme können vom Patienten geliehen, bei häufiger Anwendung oder Therapie über einen längeren Zeitraum für etwa 200 bis 400 EUR angeschafft werden.
Überaus eindrucksvoll konnte der Erfolg der Lichttherapie bei Patienten gezeigt werden, die an Schlafstörungen litten. Oftmals fanden die Patienten nach viertägiger Lichttherapie wieder zu einem gesunden und natürlichen Schlafrhythmus zurück. Bereits 1989 konnte in einer kontrollierten Studie mit 154 Patienten, die an saisonaler Depression litten, bei 54 % der mit der Lichttherapie Behandelten ein signifikanter Rückgang der depressiven Stimmungen erzielt werden (Terman et al.). In einer weiteren klinischen Studie an 71 Patienten konnte 1998 dieser positive Effekt der Lichttherapie auf Depressionen bestätigt werden (Eastman et al).
Besonders bei Menschen, die in Folge einer Depression an Schlaflosigkeit leiden, ist die Lichttherapie eine effiziente Behandlungsmöglichkeit, da sich einerseits das Licht günstig auf die Stimmungslage des Patienten auswirkt und anderseits der wieder normalisierte Schlafrhythmus diesen positiven Effekt verstärkt. Auch bei Kindern, die an Neurodermitis leiden, kann die eingesetzte Lichttherapie in vielen Fällen Linderung der Symptome verschaffen.