Atemaussetzer im Schlaf? Was tun?
Informationen aus der Naturheilpraxis von René Gräber
Seit 25 Jahren begleite ich Menschen durch die Tiefen und Höhen ihres gesundheitlichen Daseins. Doch kaum ein Thema weckt so viel Besorgnis wie die Atemaussetzer im Schlaf – auch Schlafapnoe genannt. Diese kleinen, scheinbar unsichtbaren Pausen in der Atmung können immense Auswirkungen auf Körper und Geist haben. Wer davon betroffen ist, fühlt sich oft wie ein Schatten seiner selbst: erschöpft, unkonzentriert, gereizt. Und dennoch wird das Problem häufig übersehen oder bagatellisiert.
Die stille Gefahr: Was passiert bei Atemaussetzern?
Während des Schlafs entspannen sich die Muskeln des Körpers, auch jene im Rachenraum. Bei manchen Menschen führt dies dazu, dass die Atemwege teilweise oder komplett blockiert werden. Die Folge: Die Atmung setzt aus. Diese Atempausen können von wenigen Sekunden bis zu einer Minute andauern und sich dutzende Male pro Nacht wiederholen. Der Körper reagiert mit einem Alarmmodus: Puls und Blutdruck steigen, die Sauerstoffversorgung sinkt, der Schlaf wird gestört – ohne dass Sie es bewusst merken.
Symptome, die hellhörig machen sollten
Nicht selten kommt der erste Hinweis vom Partner oder der Partnerin: Lautes Schnarchen, unterbrochen von abruptem Luftschnappen, gehört zu den typischen Zeichen. Doch auch andere Symptome können auf eine Schlafapnoe hinweisen:
- Morgendliche Kopfschmerzen
- Tagesmüdigkeit und Konzentrationsprobleme
- Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen
- Nachtschweiß
- Häufiger Harndrang während der Nacht
Diese Signale sollten nicht ignoriert werden, denn unbehandelte Schlafapnoe erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und sogar Schlaganfälle.
Natürliche Ansätze zur Lösung
Aus meiner Erfahrung gibt es neben der klassischen Schulmedizin viele natürliche Ansätze, die den Schlaf verbessern und Atemaussetzer verringern können.
- Gewichtsreduktion: Übergewicht – insbesondere Fettgewebe im Halsbereich – kann die Atemwege einengen. Bereits eine moderate Gewichtsabnahme kann die Symptomatik deutlich lindern.
- Schlafhygiene: Ein regelmäßiger Schlafrhythmus, ein gut belüftetes Schlafzimmer und der Verzicht auf Alkohol oder schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen wirken oft Wunder.
- Atemtraining und Muskelstärkung: Spezielle Übungen, wie das Spielen eines Blasinstruments oder gezieltes Training der Zungen- und Rachenmuskulatur, können die Atemwege stabilisieren.
- Seitenlage statt Rückenlage: In der Rückenlage fallen die Atemwege leichter zusammen. Ein einfacher Trick: Nähen Sie einen Tennisball in das Rückenhemd – so bleibt der Körper automatisch auf der Seite.
- Pflanzliche Unterstützung: Heilpflanzen wie Baldrian, Melisse und Passionsblume fördern einen tiefen, erholsamen Schlaf. Ihre entspannende Wirkung kann indirekt dazu beitragen, Atemaussetzer zu verringern.
Wann die Schulmedizin gefragt ist
Natürliche Methoden sind wertvoll, doch bei mittelschwerer bis schwerer Schlafapnoe stößt man an Grenzen. Hier ist der Gang zum Facharzt unumgänglich. Eine Schlaflabor-Untersuchung liefert Klarheit. Bei Bedarf kommen CPAP-Geräte (Continuous Positive Airway Pressure) zum Einsatz, die die Atemwege während des Schlafs offenhalten.
Ein ganzheitlicher Blick auf Ihre Gesundheit
Atemaussetzer sind nicht nur ein Problem der Nacht. Sie beeinflussen den gesamten Organismus. Doch es liegt an Ihnen, diesen Zustand als Weckruf zu begreifen. Hören Sie auf Ihren Körper, achten Sie auf die leisen Signale und wagen Sie den ersten Schritt zur Veränderung. Denn ein erholsamer Schlaf ist kein Luxus, sondern eine Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben.
Nach all den Jahren in der Praxis kann ich Ihnen eines versichern: Wer sich der Verantwortung für die eigene Gesundheit stellt, wird mit mehr Lebensqualität, Energie und Freude belohnt. Es ist nie zu spät, den Atem Ihres Lebens neu zu spüren.
Mehr Informationen finden Sie hier:
- Schlafapnoe
Die „schulmedizinische“ konventionelle Standardtherapie der Schlafapnoe ist die „Continous Positive Airway Pressure“-Therapie, kurz „CPAP-Therapie“ genannt.
- Schlafapnoe Therapie | CPAP Maske – Aufbissschiene – Unterdruckschiene – Elektrostimulation
Varianten der Schlafapnoe Therapie: CPAP Maske, Aufbissschiene, Zungentraining mit einer speziellen Unterdruckschiene und Elektrostimulation des Zungengrundes.